PFAS in Säften?
PFAS steht für „per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen“. Gemeint ist damit eine große Gruppe von Substanzen, die, je nach Schätzung, ca. 5.000 bis 10.000 Substanzen beinhaltet. Diese Substanzen kommen nicht natürlich vor, sondern sind anthropogenen Ursprungs.
„Aufgrund ihrer Eigenschaften, wie z.B. hohe thermische und chemische Stabilität, werden PFAS auch als „forever chemicals“ bezeichnet.“, erklärt Arne Dübecke, Geschäftsführer der chelab Dr. V. Ara GmbH & Co. KG (chelab). Sie wurden für verschiedene Anwendungen für die Industrie entwickelt und über Jahrzehnte eingesetzt. Die Stoffe kommen bei verschiedenen Konsumgütern zur Anwendung, beispielsweise in Farben, Beschichtungen von Leder- und Textilwaren, Kleidung, Teppichen, Verpackungen, Autopflegemitteln, sowie zur Produktion von Papieren mit fett-, wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften. Bei der Herstellung können diese Substanzen direkt in die Umwelt freigesetzt werden oder aber indirekt über die Entsorgung von Verbraucherprodukten in die Umwelt eingebracht werden. PFAS werden in der Natur kaum abgebaut und sind sehr mobil, was dazu geführt hat, dass diese Substanzen nahezu überall weltweit nachweisbar sind. Der Haupteintrag in den Menschen erfolgt durch die Aufnahme von Lebensmitteln. Dort lagern sie sich in den Organen ab, wie z.B. der Leber. Einigen dieser Substanzen wird eine karzinogene Wirkung zugeschrieben.
„Bisher liegen in erster Linie Daten zu PFAS in Gewässern, Grundwasser und Trinkwasser vor. Für Fruchtsäften liegen keine Daten vor. Jedoch kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Rückverdünnung von Konzentraten PFAS mit dem zugegebenen Wasser in den Saft gelangen. Ebenfalls ist es denkbar, dass PFAS über das durch die Pflanze aufgenommene Wasser in die Frucht gelangen können.“, erklärt Simone Schmidt, Geschäftsführerin der chelab. So sieht sich beispielsweise ein US-amerikanischer Getränkehersteller derzeit mit einem PFAS-Fund in Orangensaft konfrontiert.
„Es ist uns sehr wichtig,“, führt Arne Dübecke aus, „unsere Kunden rechtzeitig über PFAS zu informieren und dabei zu unterstützen, den Umfang möglicher Kontaminationen zu erfassen. Daher hat sich unser Team der chelab dieser Fragestellung angenommen und führt derzeit zusammen mit unseren Partnern der bilacon GmbH eine Studie durch, um einen ersten Eindruck zu bekommen, inwieweit PFAS auch ein Thema für die Fruchtsaftindustrie darstellen oder ob der in den Medien berichtete Fund eine Ausnahme darstellt.“
Fragen zu diesem Thema beantwortet Ihnen gerne unser Team.